Als Landsknecht bezeichnet man den zu Fuß kämpfenden, zumeist deutschen Söldner des späten 15. und des 16. Jahrhunderts, dessen primäre Waffe nach Schweizer Vorbild die Pike war. Obwohl Landsknechte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ursprünglich als kaiserlich-habsburgische Söldner angeworben wurden, kämpften sie unter den verschiedensten europäischen Fürsten. Sie galten aufgrund ihrer fortschrittlichen und disziplinierten Kampfweise als besonders schlagkräftig. Als Initiator der Landsknechtheere gilt Kaiser Maximilian I.. Als „Vater der Landsknechte“ wird der Landsknechtsführer Georg von Frundsberg bezeichnet. Berühmte Landsknechtsführer waren unter anderem Götz von Berlichingen, der „Ritter mit der eisernen Faust“, der „Bauernschlächter“ Marx Sittich von Ems, der Anführer der aufständischen Tauberbauern Florian Geyer, der „Riese Romäus“ Remigius Mans oder Leonhard Fronsperger, der bedeutendste deutsche Militärschriftsteller des 16. Jahrhunderts.
Schlagkräftig wie die Kampfesweise der Söldner waren auch ihre Trommeln.
Bei der Landsknechtstrommel handelt es sich um eine besondere Art der Militärtrommel. Zweifellig und mit ihrer in Relation zum Durchmesser sehr hohen Zarge, wird sie seitlich am Körper getragen, was die traditionelle Stockhaltung erfordert. Ihr Klang ist in der Tenorregion einzuordnen und unterscheidet sie deutlich vom Bass der Großen Trommeln. Ihr Klangbild ist dem der das Gefecht eröffnenden Arkebusiere nicht unähnlich, die Lücken in die gegnerische Formation schossen. Landsknechtstrommeln wollen imponieren, sind laut und provokant. Ihre Verwegenheit drückten die Soldaten durch ihr extravagantes, provozierendes Erscheinungsbild aus. Ihre äußerst bunte Bekleidung bestand aus gepufften und geschlitzten Hemden und Hosen, zu denen sie eine Bundhaube bzw. schräg darüber ein breitkrempiges mit Federn und Wollbüschen bunt geschmücktes Barett aufsetzten. Dieses sich in den Trommeln widerspiegelnde Erscheinungsbild hat bis in heutige Zeit überdauert. Eine beliebte Verzierung der Landsknechtstrommel ist das „Flammendesign“, das letztendlich diese geschlitzte Kleidung imitiert.
Lefima produziert noch heute ein Derivat der echten Landsknechtstrommel mit reiner Leinenspannung in bekannter bunter Optik. Anfang der 1990er Jahre folgte die Entwicklung einer Hybride mit Schraubenspannung und Zierleine. Bei dieser Trommel lassen sich Schlag- und Resonanzfell mittels Spannschrauben getrennt voneinander einstimmen, was sich positiv auf den Klang auswirkt. Die zusätzlich angebrachte Leine dient hierbei lediglich Dekorationszwecken und wahrt zusammen mit der bunten Flammenoptik den Bezug zum historischen Instrument.
Mit der Entwicklung der Lefima-UltraLeicht-Trommeln ab dem Jahr 2000 folgte eine weitere sehr leichte Variante der Landsknechtstrommel, die 2001 sogar mit einer Guinnessbuch-der-Rekorde-Urkunde als leichteste Trommel der Welt honoriert wurde. Eine einfellige von Lefima entworfene Version ist nicht nur noch leichter und günstiger, sie ist durch das weggefallene Resonanzfell auch lauter und tiefer zu spannen, bewegt sich klanglich schon in Richtung kleiner Bass Drum.